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Pfeil, Bogen und Gummihirsch
Beim jährlichen Forst-Turnier auf dem Bauernhof Mäder treffen Schützen und Schützinnen aus der ganzen Schweiz zusammen, um beim Parcours ihre Treffsicherheit zu beweisen.
Anders als bei vielen Sportveranstaltungen ist es ganz ruhig. Man hört nur die Pfeile durch die Luft fliegen und wie sie dumpf im Gummi stecken bleiben – falls man trifft. Die Tier-Attrappen stammen aus Amerika. Dort werden sie zur Vorbereitung auf die Jagd verwendet. «Es geht darum, auf ein Ziel zu schiessen, nicht ein Tier», sagt Daniel Böhlen, Präsident des Bogenschützenklubs Forst. Das Jagen mit Pfeil und Bogen ist in der Schweiz verboten. Und das ist auch gut so, da sind sich die Schützen einig.
Einmal im Jahr lädt der Verein «Bogenschützen Forst Bern» zum Forst-Turnier auf dem Bauernhof Mäder in Rosshäusern ein. Mittlerweile bereits zum 14. Mal. Schützen und Schützinnen aus der ganzen Schweiz bestreiten den Parcours bestehend aus 28 Posten, ausgestattet mit Tier-Attrappen. Zu gewinnen gibt es «nur» Freude.
Daniel Künzli nimmt in der Kategorie der "Longbow Veteranen Herren" am Turnier teil.
Die Sicherheit steht im Vordergrund. Es soll das Turnier ja auch nächstes Jahr noch geben.
Ziele aus Gummi
Der Parcours wurde diese Woche vom Verein aufgestellt. Am Samstag, vor dem Turnier, haben sie intern den Parcours getestet. «Die Sicherheit ist das A und O», sagt Böhlen. Dabei gilt: Jeder ist für seinen eigenen Schuss verantwortlich. Wenn jemand einen «Seich» macht, wird man verwarnt und allenfalls ausgeschlossen. Dazu kam es jedoch noch nie.
Die Teilnehmenden schätzen den warmen Aprilsonntag, vor zwei Jahren fand das Turnier mit 20 Zentimeter Schnee statt. Die Teilnehmenden stehen vor einer Vielzahl an Zielen – vom stehenden Grizzly bis zur sitzenden Hirschattrappe. Sie schiessen im Wald, am Hang, im Freien, von oben hinab und von unten hinauf. Auch die Entfernung zum Ziel variiert und ist jeweils nicht bekannt. Sie wird also beim Posten abgeschätzt und hat einen grossen Einfluss auf die Treffsicherheit der Schützen.
Der stehende Grizzly gehört zur Gruppe 1. Er darf deshalb bis zu 54.8 Meter (60 Yard) entfernt stehen.
Nach dem Schiessen sammeln die Schützen ihre Pfeile wieder ein.
Die Schützen und Schützinnen bewegen sich in Sechsergruppen von Posten zu Posten.
Disziplin und Spass
Die Teilnehmenden machen aus Freude am Sport mit. Bei viel Freude braucht es auch viel Disziplin. Die Konzentration ist hoch. In Sechsergruppen, bestehend aus immer mindestens zwei Vereinen, bewegen sich die Schützen von Posten zu Posten auf dem Gelände. Dieses Jahr sind es 162 Teilnehmende – ein Viertel davon sind Frauen, bei einem Durchschnittsalter von etwa 55 Jahren.
Jeder Schütze bringt seinen eigenen Bogen mit. Dabei findet man von traditionellen Langbögen bis hin zum modernen Compound-Bogen alles. Auch der Preis des Materials variiert stark und liegt zwischen 300 und 3500 Franken.
Trotz viel Konzentration und Disziplin merkt man die grosse Freude am Sport. «Wenn die Sonne durch die Bäume scheint und man die Hirsch-Attrappe im Wald stehen sieht, dann ist das einfach wunderschön», sagt Böhlen.
BS-Forst-Präsident Daniel Böhlen.
Die Zielscheiben sind nicht Teil des Turniers. Auch die Eule durfte dieses Jahr Pause machen.
«Entweder du hast das Gefühl für das Wasser, oder du hast es nicht.»
Aus der Aare ins rumänische Eis
«Ich glaube total an Silvère Ganvoula»
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