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Wundenlecken mit der FDP

Mit dem Sitzverlust bei den Nationalratswahlen ist die FDP Kanton Bern auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. An der Delegiertenversammlung begab sich die Partei auf Ursachenforschung.

| fac | Politik
Sandra Hess
Sandra Hess (Foto: zvg)

Eines war an der Delegiertenversammlung im Mattenhofsaal in Gümligen augenfällig: Den Schock über den überraschenden Sitzverlust bei den Nationalratswahlen hat die FDP Kanton Bern auch einen Monat nach den Wahlen noch nicht verdaut. Der abtretende Parteipräsident Stephan Lack sprach in diesem Zusammenhang etwa von «dunklen Stunden», «purer Ernüchterung» und einer «kleineren Katastrophe».

Doch an was hat es denn nun gelegen, dieses historisch schlechte Wahlergebnis? An der Listenverbindung mit der SVP? Dem Niedergang der Crédit Suisse? An zu geringer Anzahl Listen? Oder nicht doch an den Medien, die die FDP nach Ansicht der FDP notorisch schlechtschreiben?

An Theorien, wieso es zur Verteidigung der beiden Nationalratssitze nicht reichte, mangelte es den FDP-Delegierten nicht. Je später die Versammlung, umso gehässiger die Thesen. Eine Person sah den Fehler etwa bei der abtretenden Nationalrätin Christa Markwalder, weil diese ihren Sitz nicht bereits ein Jahr vor Ende der Legislatur freigegeben hatte.

Auch die offizielle Analyse, die den Delegierten von Wahlkampfleiter Konrad Moser präsentiert wurde, zeigte kein eindeutiges Bild. Die Zahlen lieferten immerhin zwei Erkenntnisse: Erstens schrieben viele SVP-Wähler Ständeratskandidatin Sandra Hess nicht auf den Zettel. Und zweitens schnitt die FDP in den urbanen Zentren und der Agglomeration Bern besonders schlecht ab.

Hoffnungsträgerin Sandra Hess

Hoffnung setzt die Partei nun auf ihre neue Präsidentin, Sandra Hess, die trotz teilweise fehlender Unterstützung der SVP bei den Ständeratswahlen ein gutes Resultat erzielte – und deshalb quasi in letzter Sekunde von der Findungskommission als Nachfolge von Lack portiert wurde. Ein Vorgehen, das in der Partei auch zu Kritik führte. Adrian Haas, Präsident der Findungskommission, wies aber den Vorwurf zurück, die eigentlich Auserkorenen Laura Bircher und Andreas Wyss zum Rückzug ihrer Kandidaturen gedrängt zu haben.

Doch bei allen Querelen: Auf Hess konnten sich alle einigen. Sie wurde ohne Gegenstimme gewählt. (fac)


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