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Sichere Orte für queere Menschen

Am Samstag demonstriert und feiert die LGBTQI*-Bewegung in Bern. Das OK rechnet mit 8000 Menschen.

| Anina Bundi | Gesellschaft
Die Pride 2023 in Bern. Foto: liveit.ch
Die Pride 2023 in Bern. Foto: liveit.ch

Herr Käser, Sie sind Co-Präsident des Vereins Berner Pride. Er­innern Sie sich an Ihre erste Pride?
Ja, das war vor einigen Jahren in Zürich. Es war sehr schön, diese Gemeinschaft zu spüren. Vor allem aber habe ich es mit den Kollegen genossen. Ich mag die Atmosphäre von Grossanlässen. Ausserdem bin ich aus dem Berner Oberland, und im weltoffenen Zürich zu sein, fand ich toll.

Pride bedeutet Stolz. Warum sollte man stolz sein auf seine Sexualität?
Ich denke Pride darf für alle etwas anderes bedeuten. Aber wenn es um Stolz geht, dürfen wir in der Schweiz sicher stolz darauf sein, dass wir für gleiche Rechte kämpfen dürfen.

Eine der Forderungen dieses Jahr sind «mehr queere Saferspaces» in Bern. Was ist damit gemeint?
Orte, in denen Menschen aus der queeren Community sich ausleben, kommunizieren und sich dabei sicher fühlen können. Das kann physisch sein, aber auch virtuell, was besonders für Leute vom Land wichtig ist. Diese Forderung richtet sich an uns selber, die Pride will so ein Ort sein. Aber auch die Politik ist gefragt. Ein Beispiel dafür ist der Gesundheitsbereich, wo es etwa
geschultes Personal braucht, das mit trans Personen umzugehen weiss.

Letztes Jahr kamen trotz Regen 10 000 Leute an den Umzug. Mit wie vielen rechnen Sie dieses Mal?
Mit rund 8000. Letztes Jahr fand die Pride zeitgleich mit den Euro Games statt. Das brachte auch internationale Gäste.

Homosexualität und queere Identitäten lösen teils immer noch Aggressionen aus. Wie schützen Sie die Teilnehmenden vor Angriffen?
Wir haben ein detailliertes Sicherheitskonzept, einen privaten Sicherheitsdienst und ein eigenes Awareness-­Team. Ausserdem sorgen wir für sichere Rückzugsorte und richten eine Hotline ein. Und natürlich arbeiten wir eng mit der Stadt und mit der Polizei zusammen.

Verschiedene Demos haben in letzter Zeit Nationalflaggen verboten. Wie verhindern Sie, dass die Pride für Anliegen vereinnahmt wird, die nichts mit dem Thema zu tun haben?
Wir haben im Vorfeld kommuniziert, dass die Forderungen für die LGBTQI*-Gemeinschaft im Vordergrund stehen sollen. Das gilt sowohl für Einzelpersonen wie auch für teilnehmende Organisationen. Ich bin guten Mutes, dass das so umgesetzt wird.

Nach der Demo gibt es ein Festival auf dem Bundesplatz und Partys in diversen Lokalitäten. Wo lassen Sie den Tag ausklingen?
Nicht sehr glamourös. Nach dem Fest auf dem Bundesplatz, das bis spätabends geht, werden wir vom OK schon mit dem Abbau beginnen. Ich hoffe aber, dass wir zum Schluss doch auch noch zusammen anstossen können.


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