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Berner Wohnoffensive à la FDP

Die FDP lanciert eine Volksinitiative, damit in der Stadt Bern höher gebaut werden darf. Und noch weitere Forderungen stehen in der Pipeline.

| Fabian Christl | Politik
Baustelle in Bern. Symbolbild: Commons Wikimedia

Die Berner FDP will hoch hinaus. Bei den Wahlen im Herbst, aber auch betreffend Wohnbaupolitik. Zumindest lancierte die Partei eine Initiative mit der Forderung, dass die Gebäude in der Stadt Bern um mindestens ein Stockwerk erhöht werden dürfen. Mit einer Erhöhung der Bestandesbauten, so die Partei, könne man dringend benötigte zusätzliche Wohnungen schaffen – ohne Grünflächen zu überbauen und ohne auf umweltschädliche und sozial problematische Ersatzneubauten zurückzugreifen. «Vor allem Familien und ältere Menschen leiden unter der grassierenden Wohnungsknappheit», sagt Chantal Perriard, Co-Präsidentin der FDP Stadt Bern.


Das Anliegen ist im Grundsatz unbestritten. Auch die rot-grün dominierte Berner Stadtregierung will den Bauklassen­plan überarbeiten, um an gewissen Orten in der Stadt höhere Gebäude zu ermöglichen. Allerdings stockt das Vorhaben. Denn auch wenn das Anliegen grundsätzlich geteilt wird – wenn dann der Nachbar sein Gebäude aufstocken möchte, dürfte es mit der Begeisterung schnell wieder vorbei sein. Auch droht bei allzu forschem Vorgehen eine Verschandelung von historisch gewachsenen Häuserzeilen –der Grund, wieso die Begrenzungen überhaupt existieren. Entsprechend will sich die Stadt Zeit lassen.


Auch Perriard weiss, dass das Thema emotional aufgeladen ist. Sie hat bereits wenige Stunden nach Kommunikation der Pläne ein erstes Telefon von einer Person aus dem Kirchenfeld erhalten, die sich vor Baugelüsten des Nachbarn fürchtet. Doch Perriard versucht zu beruhigen: Es werde natürlich Ausnahmen geben, etwa betreffend Altstadt und Aaretalschutzgebiet, sagt sie. «Klar ist: Das Ortsbild muss gewahrt bleiben.» Da die Initiative darauf abziele, Ersatzneubauten zu verhindern, habe diese sogar einen positiven Einfluss auf das Ortsbild.

Mehrere Vorstösse geplant

Die Volksinitiative ist nur ein Element der freisinnigen Pläne für eine neue Wohnoffensive. In der entsprechenden Mitteilung ist auch die Rede von parlamentarischen Vorstössen, um neue Einzonungen zu ermöglichen, die Baubewilligungsverfahren zu verkürzen und die Stadt dazu zu bewegen, ihre Liegenschaften an junge Familien zu veräussern. «Diese Vorstösse sind aber noch nicht im Detail ausgearbeitet», sagt Perriard.


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