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Zwei Urgesteine sagen Tschüss

 Der langjährige Gemeindepräsident Lorenz Hess (Mitte) und Gemeinde­rätin Elisabeth Baumberger (FDP) sind an der Gemeindeversammlung
verabschiedet worden. Damit verliert Stettlen über 40 Jahre Exekutiv­erfahrung auf einen Schlag.

| Anina Bundi | Politik
Lortenz Hess. (Foto: zvg)
Lortenz Hess. (Foto: zvg)

Er habe hier im Saal des Restaurants Linde seinen ersten Auftritt als Turner gehabt und auch seine Hochzeit da gefeiert, erzählte Lorenz Hess (Mitte) bei seinem Abschied an der Gemeindeversammlung von letzter Woche. «Ich kam nie weit über Stettlen hinaus.»

 Hess war 24 Jahre lang im Gemeinderat, davon 23 Jahre als Gemeindepräsident – Letzteres ist Rekord. Entsprechend gross ist der Wandel der Gemeinde, den Hess in seiner Amtszeit mitgestalten durfte. Während seiner Amtszeit wurde auch das neue Gemeindehaus gebaut und bezogen. Bedeutender ist aber die Entwicklung der ehemaligen Kartonfabrik Deisswil, die sich zum Quartier für Wohnen, Arbeit und Freizeit Bernapark entwickelte. Hier habe Lorenz Hess mitgeholfen, eine gute Lösung zu finden, sagte Christian Kaderli (GLP), der im Januar die Nachfolge von Hess antritt, in seiner Dankesrede.

 Ebenfalls auf Lorenz Hess’ Konto geht das Apéro, das immer nach der 
Gemeindeversammlung stattfindet. «Manche sagen, das sei mein grösstes Verdienst», sagte er selbst augen­zwinkernd.

Hess: Hier geht’s um die Sache

Hess lobte zudem die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat. Nie sei in dieser ganzen Zeit jemand im Streit zurück­getreten und man gehe nach jeder Sitzung noch zusammen etwas trinken. «Das Parteibüchlein kann man da vergessen, es geht immer um die Sache.» Durch sein Amt als Nationalrat dürfte der Mitte-Politiker wohl auch andere Verhältnisse kennen.

 Hess bezeichnete denn auch sein Amt in Stettlen als ungleich wichtiger als jenes als Nationalrat. «Hier muss man den Leuten direkt Rede und Antwort stehen. Die Verantwortung ist viel grösser.» Er bedankte sich ausserdem bei seinen Kollegen und Kolleginnen im Gemeinderat und besonders bei 
Verena Zwahlen, der Leiterin Gemeindeverwaltung. «Sie war immer perfekt organisiert. Unsere Beziehung kam mir manchmal vor wie die von einem alten Ehepaar.»

Blumen für «zwei Dinosaurier»

Ebenfalls ihre letzte Versammlung als Gemeinderätin hatte Elisabeth Baumberger (FDP). Sie trat ein Jahr nach Hess in den Gemeinderat ein und betreute in der ganzen Zeit das Ressort Soziales. Sie habe besonders den Kontakt zu den Leuten geschätzt, auch wenn zu ihren Aufgaben Schweres gehörte, etwa wenn es um Vormundschaftsgeschichten ging.

 Die beiden Abtretenden, von Hess als «wir zwei Dinosaurier» bezeichnet, bekamen Geschenke und Blumen. Als Überraschung spielte ein Alphornquartett zwei Stücke.


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