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Dählhölzli schliesst den Kinderzoo

Der Tierpark Bern will sich modernisieren und setzt auf Barrierefreiheit. Dafür muss der Streichelzoo dran glauben.

| Linda Pfanner | Gesellschaft
Tierpark Bern
Schildkröten im Tierpark Dählhölzli

Mit der Veröffentlichung der Gesamtplanung überrascht die Tierpark-Direktion die Bernerinnen und Berner. Der kostenlos zugängliche Streichelzoo im Tierpark Bern wird in den nächsten Jahren geschlossen. Grund dafür sei die veraltete Infrastruktur, die nicht mehr aktuell und tiergerecht sei, teilte die Tierpark-Direktion mit. Geplant sind nun ein neuer Eingang zum Tierpark mit grösserer Kapazität und ein Ökonomiegebäude, die sich zukünftig auf dem Areal des heutigen Kinderzoos befinden werden.

Laut der Gesamtplanung liegen die Schwerpunkte des Tierparks auf der Modernisierung der Räumlichkeiten und der Umsetzung der Barrierefreiheit. Der Tierpark soll zu Fuss, mit dem Fahrrad oder ÖV und für Menschen mit Beeinträchtigung besser zugänglich sein. Durch eine ökologische Aufwertung der Umgebung soll der «Erlebnisort Aare» neues Interesse wecken.

Die Gesamtplanung umfasst neben einem neuen Eingang auch ein Verwaltungsgebäude, Zuchtanlagen, ein Europahaus, eine begehbare Freiflugvoliere, einen Werkhof und einen Waldwipfelpfad. Dazu kommen Sanierungen von Tieranlagen der Leguane, Bienenfresser und Seehunde. Durch starke Sonneneinstrahlung litten die Seehunde in der aktuellen Anlage, hiess es.

Die Umsetzung der Pläne soll insgesamt 33,3 Millionen Franken kosten. Die Stadt Bern soll 13,3 Millionen Franken davon beitragen, der Rest wird über Drittmittel finanziert.

Widerstand in der Politik

Die geplante Veränderung stösst auf Kritik. SVP-Stadtrat Alexander Feuz hat zusammen mit Parteikollegen eine Petition gegen die Schliessung des Kinderzoos lanciert. Dieser sei Teil des Bildungsauftrags, argumentierte Feuz.

Die Berner Stadtregierung steht indes hinter den Plänen der Tierpark-Direktion. Der Tierpark soll in der Handhabung der Tiere als Vorbild dienen und Besuchenden den richtigen Umgang mit Tieren zeigen, schrieb der zuständige Gemeinderat Reto Nause (Mitte) im Vorwort des Strategiepapiers. Die alten Räumlichkeiten seien nicht mehr zeitgemäss. Durch die Umnutzung des Areals werde unterstrichen, dass das Tierwohl im Vordergrund stehe und die Tiere nicht nur zur Unterhaltung dienten.

 


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