Nach einer gescheiterten Karriere als Schriftsteller, kehrt Elijah Leith nach vielen Jahren in seine Heimat, die kleine Küstenstadt Point Orchards im Nordwesen der USA zurück. Dort flüchtet er sich in die Renovation seines verfallenen Elternhauses. Umgeben von moosbewachsenen Tannen, glitzernden Wasserläufen und einem versteckten See, wird das Grundstück zu seinem Rückzugsort.
Und plötzlich steht er wieder vor seiner Jugendliebe Nakita. Er will sie unbedingt zurückgewinnen, aber auch sie hat schwere Zeiten durchlebt und weist ihn zurück. Daraufhin lässt sich Elijah auf eine Beziehung mit Erin ein, der hübschen, jungen Ärztin der Stadt. Doch als Erin tot aufgefunden wird, ist Elijah auf einmal Hauptverdächtiger in einem Mordfall …
Die Geschichte in «Middletide – Was die Gezeiten verbergen» aus dem dtv Verlag wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt und wechselt von der Vergangenheit in die Gegenwart bis beide Stränge zusammenlaufen. Die Autorin Sarah Crouch konnte die verschiedenen Zeitebenen geschickt miteinander verbinden, sodass daraus ein spannender und packender Schreibstil entstanden ist.
Etwas schade ist, dass obwohl mit einer Anmerkung zum Inhalt auf ein fiktives indigenes Volk hingewiesen wird, dieses für die Geschichte leider kaum von Bedeutung ist. Es wäre interessant gewesen, mehr über die kulturellen Hintergründe von Nakita, Reverend Mills und Chitto zu erfahren.
Trotz des Mordfalls und der aufkommenden Spannung, handelt es sich hier aber eindeutig um einen leichten Roman. Die Natur wird äusserst detailliert beschrieben und man wünscht sich beim Lesen oft in Elijahs Garten. Die Geschichte wurde dadurch in eine sehr atmosphärische Umgebung getaucht, die die etwas melancholische Stimmung perfekt einfängt. Potenziell schwere Inhalte wurden gekonnt und leicht verpackt – dadurch ist ein Buch zum Zurücklehnen und Kopfausschalten entstanden.
Buchtipp von Andrea Kleinstein, Haupt Buchhandlung
«Middletide – Was die Gezeiten verbergen von» Sarah Crouch
Verlag: DTV Verlag, 9783423284745
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