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Rollerdiebstähle in der Länggasse

Vergangene Woche nahm eine unbekannte Täterschaft zahlreiche Roller im Länggassquartier ins Visier. Dabei wurden mehrere Roller beschädigt oder entwendet.

| Linda Pfanner | Politik
Hier wurde mit den Kabeln gespielt. Foto: zvg
Hier wurde mit den Kabeln gespielt. Foto: zvg

Bei einem Spaziergang durch das Länggassquartier vergangene Woche konnte man auffällig viele Roller mit entfernter Verschalung und raushängenden Kabeln sehen. Dies ist das Resultat zahlreicher Diebstahlversuche, die zwischen Montagabend und Donnerstagmorgen stattgefunden haben. 

Dem Anzeiger ist bekannt, dass mindestens fünf Gefährte beschädigt und drei gestohlen wurden. Auch auf den sozialen Medien wurde von Privatpersonen vor Rollerdiebstählen in der Stadt Bern gewarnt. Insgesamt wurden nur zwei Vorfälle zur Anzeige gebracht, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage bestätigt.

Die Polizei stelle aktuell keine aussergewöhnliche Situation in Bezug auf Roller oder Motorraddiebstähle in der Stadt Bern fest, heisst es auf Anfrage. Es wurden also nicht mehr Anzeigen als gewöhnlich erstattet, trotz der vielen Schäden. Da stellt sich die Frage, wieso die Besitzenden die Taten nicht der Polizei melden. 

Zum einen hielt das kalte Wetter viele davon ab, das Gefährt zu fahren. Deshalb blieben die fehlenden und beschädigten Roller länger unbemerkt.

Zum anderen erkannten die Besitzer der Roller möglicherweise nicht auf den ersten Blick, dass es sich um einen Raubversuch handelt. Daher habe sie nicht Anzeige erstattet, äusserte eine Rollerbesitzerin, als sie auf den Schaden angesprochen wurde.

Dazu kommt, dass man die Vorfälle vor Ort bei der Polizeiwache melden muss, da das Onlineportal nur Anzeigen für Motorräder bis 50 ccm zulässt. Der Aufwand scheint sich für viele nicht zu lohnen. 

Auserdem ist der Selbstbehalt bei vielen Rollerversicherungen relativ hoch oder es besteht gar keine Versicherung gegen Diebstahl. Deshalb lohnt es sich finanziell nicht unbedingt, Anzeige zu erstatten.  

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Einfache Opfer

Martin Berger ist Inhaber von Moto Schor Bern, einer Werkstadt für Roller und Motorräder im Länggassquartier. Berger bestätigt, dass es einfach sei, einen Roller zu entwenden. Die Verschalung über dem Motor zu entfernen und mit den Kabeln den Roller zu starten reiche. «Wie man das in den alten Krimis sieht», sagt Berger. 

Auch Lenkschlösser seien nicht diebstahlsicher. «Da reicht etwas Gewalt, um diese zu lösen.» Zudem haben Roller keinen elektronischen Diebstahlschutz. «Anfang Jahr haben wir vermehrt Roller aus der Stadt Bern mit solchen Schäden repariert», sagt Berger. 

Viel dagegen tun kann man nicht: Die Polizei rät, Roller oder Motorräder beim Parkieren abzuschliessen und die Lenkersperre einzulegen. Wenn möglich, seien die Roller in einer geschlossenen Garage zu parkieren. Ausserdem sollten Sachbeschädigungen und Diebstähle bei der Polizeiwache gemeldet werden. 


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