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Die SCB-Frauen stehen im Playoff-Final
Während man über die SCB-Männer allwöchentlich alles lesen kann, was auf und neben dem Eis passiert, spielt das Frauenteam fast vollständig unter dem Radar der Sportberichterstattung. Dabei stehen die SCB-Frauen nach dem Cupsieg im Februar im Playoff-Final gegen den ZSC.
Der Playoff-Final der Frauen vom letzten Jahr war ein Krimi. Die Entscheidung fiel erst im 5. Spiel. Bis zur 49. Minute führte die SCB-Vorgängermannschaft BOMO Thun 2:0, doch der ZSC glich im letzten Moment aus und gewann in der Verlängerung das Spiel und damit die Meisterschaft. Nervig sei das gewesen, sagen Estelle Duvin und Maija Otamo, die beiden besten Scorerinnen der Women’s League.
Dieses Jahr wollen die Französin und die Finnin mit ihrem Team den Sack zumachen. Finalgegner ist wieder der ZSC. Viermal trafen die beiden Teams in der Qualifikation aufeinander und gewannen je zweimal. In den letzten zehn Saisons ging der Meistertitel sechs Mal an die Zürcherinnen. «Sie sind das Gewinnen gewohnt», sagt Duvin. Dadurch hätten die Zürcherinnen das richtige Mindset, stünden aber auch unter einem hohen Druck. Der SCB dagegen könne nur gewinnen und das treibe die Mannschaft an.
Alles besser in Bern
Die Chancen, dass der Titel diesmal nach Bern geht, sind gut. BOMO Thun hat sich auf diese Saison dem SCB angegliedert. Damit haben die Bernerinnen starke Strukturen hinter sich und um Welten bessere Trainingsbedingungen als in Thun. Das fängt bei der eigenen Garderobe an, geht weiter
mit dem Zugang zum Kraftraum, in der Postfinance-Arena sind sie im Training weniger dem Wetter ausgesetzt, und – das Wichtigste: Sie haben bessere Trainingszeiten. Während sie in Thun jeweils den allerletzten Slot von 20 bis 22 Uhr nutzen mussten, sind die Zeiten in Bern angenehmer und die Wege für auswärtige Spielerinnen kürzer.
Eingefädelt hat den Wechsel Jakob «Köbi» Kölliker, Ex-Natispieler und Ex-Trainer, unter anderem der deutschen Nationalmannschaft der Männer, seit Anfang Jahr Sportchef der SCB-Frauen. «Uns würde es ohne den Wechsel nicht mehr geben», ist er überzeugt. Die finanziellen und strukturellen Probleme seien riesig gewesen.
Seinem Team traut er den Meistertitel zu. Nicht zuletzt wegen der «Vorzeigespielerinnen» Estelle Duvin und Maija Otamo. Allrounderin Duvin und «Sniper» Otamo spielten in Finnland während zwei Jahren zusammen bei Turku und kamen zur letzten Saison gemeinsam nach Thun. «Uns gefiel, dass BOMO eine Mannschaft war, die noch Potenzial hatte. Wo wir einen Unterschied machen können», sagt Otamo. Ausserdem habe ihnen die Stadt gefallen.
Konstant gut und hungrig
Den Unterschied machten und machen die beiden wirklich. Sie belegten in der vergangenen Saison in der Women’s League die ersten zwei Plätze der Scorerliste und halfen so mit, BOMO in den Final zu hieven. Diese Saison sind sie im Topscorer-Ranking erneut ganz vorne, zum erstmaligen Cup-Gewinn der SCB-Frauen diesen Februar trugen Duvin und Otamo ebenfalls massgeblich bei. Sowieso spielten die SCB-Frauen diese Saison konstant gut, so Sportchef Kölliker, verloren nur selten und sind hungrig auf die Revanche gegen den ZSC. Sie hätten ein gutes Gefühl, sagen auch Duvin und Otamo.
Und sollte es heuer doch noch nicht klappen mit dem Titel, haben sie im nächsten Jahr wieder die Chance. Sowohl Duvin wie auch Otamo konnten ihren Vertrag beim SCB vorzeitig verlängern und werden auch in der nächsten Saison Tore schiessen. Den Sommer allerdings werden die beiden nicht in Bern verbringen, die Verträge umfassen nur die Saison selber, nicht die Pause dazwischen. Estelle Duvin spielt in der französischen Nationalmannschaft und wird im April in Österreich an der Weltmeisterschaft spielen. Maija Otamo kehrt nach Finnland heim und verkauft im elterlichen Betrieb Klimaanlagen.
Finalspiele
Sa, 16.03., 16.00 Uhr
PostFinance Arena Bern
So, 17.03., 14.30 Uhr
SwissLife Arena Zürich
Mi, 20.03., 20.00 Uhr
PostFinance Arena Bern
Evtl.
Sa, 23.03., 14.30 Uhr
SwissLife Arena Zürich
So, 24.03., 13.00 Uhr
PostFinance Arena Bern
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