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Der SC Bern mit bescheidenen Zielen
An der Medienkonferenz zum Saisonstart gibt sich die Führung des SC Bern vorsichtig optimistisch und nennt als Saisonziel das Erreichen der Playoffs. Mit einem neuen Programm am Fan-Kickoff will der Club mehr junge Fans gewinnen.
Am Montag lud der SCB zur jährlichen Saison-Pressekonferenz und informierte über Finanzen, Personal und sportliche Ziele.
Führung
Mit dem ehemaligen Spieler Mark Streit sowie Pascal Dietrich hören zwei Verwaltungsräte auf. Neu eintreten wird Jürg Fuhrer. Fuhrer führt in Burgdorf ein Logistikunternehmen, das auch Tierbedarf vertreibt. Seine Firma Businesscom ist seit März 2023 Silbersponsor des SCB. Sportchef ist seit diesem Frühling Patrik Bärtschi, Sportdirektor Martin Plüss. Im Trainerstab gibt es keine bedeutenden Änderungen. Headcoach bleibt Jussi Tapola, neu dabei ist Toni Szabo als Development- und Skills-Coach.
Sportliche Ziele
In den vergangenen Jahren spielte der SCB weit unter den Erwartungen seiner Fans, in der Saison 22/23 war bereits im Playoff-Viertelfinal Schluss. Der SCB wolle an seiner «Leistungskultur und an einem soliden Fundament arbeiten», um wieder an die Spitze zu kommen, sagt Sportdirektor Martin Plüss. Vorerst setzt er die sportlichen Ziele aber eher zurückhaltend: Man wolle die Playoffs erreichen und dort das Maximum herausholen.
Mannschaft
Sechs Spieler wurden neu verpflichtet, darunter Gregory Weber aus dem SCB-Nachwuchs und Marc Marchon, der bisher bei Kloten unter Vertrag war. Auch vier neue Ausländer stossen dazu: Anton Lindholm und Victor Ejdsell aus Schweden, Austin Czarnik aus den USA und der Finne Waltteri Merelä. Noch unklar ist, wie es mit dem bisherigen Captain Simon Moser weitergeht. Bei den Testspielen fehlte er wegen Rückenproblemen. Ob er zum Auftakt der regulären Saison auf dem Eis steht, und wenn ja in welcher Funktion, ist laut Sportdirektor Plüss noch nicht klar.
Saisonstart
Drei Testspiele hat der SCB bisher bestritten und zwei davon gewonnen. Gegen den HCC La Chaux-de-Fonds gewann er Mitte August auswärts 8:2,
gegen den EHC Basel, ebenfalls auswärts, ein paar Tage später 5:4. Auch für das dritte Testspiel reiste die Mannschaft als Gast an. Diesmal wollte es nicht klappen mit dem Sieg, der HC Ambrì-Piotta gewann 4:2. Das nächste Testspiel gegen Fribourg-Gottéron findet am 30. August in Vissole VS statt. Insgesamt sind sieben Testspiele geplant. Die reguläre Saison beginnt am 17. September mit dem Heim-Derby gegen die SC Langnau Tigers.
Finanzen
Laut Marc Lüthi, Delegierter des Verwaltungsrats und CEO des SCB, erholen sich die Clubfinanzen langsam von der Coronakrise. Für das letzte Geschäftsjahr war ein Defizit von rund eineinhalb Millionen Franken budgetiert. So schlimm kam es dank Nachzahlungen für Kurzarbeit nicht, mit 8000 Franken resultierte unter dem Strich sogar ein kleiner Gewinn. Auch das laufende Jahr sei aber noch ein «Investitionsjahr», so Lüthi. Der SCB wolle sich «in allen Bereichen verbessern» und so wieder an die Spitze zurückkehren.
Zuschauerinnen
Durchschnittlich besuchten während der regulären Saison 23/24 15 490 Leute die Heimspiele des SCB, das sind 740 mehr als im Vorjahr. Zu den Playoff-Viertelfinals kamen im Schnitt 16 574. Für die neue Saison wurden bis jetzt 12 574 Saisonkarten verkauft, das sind ähnlich viele wie in der Saison davor. Offenbar werden die Eishockey-Fans aber immer älter. Mit einem ausgebauten Kinderprogramm will der SCB am traditionellen Fan-Kickoff vom 31. August mehr junge Fans gewinnen.
SCB-Frauen
Ein Jahr nach der Übernahme von BOMO Thun zieht der SCB eine positive Bilanz. Anders als die Männer spielten die SCB-Frauen ganz vorne mit: Im Schweizercup setzten sie sich im Final gegen den EV Zug durch und holten den Pokal nach Bern, in der höchsten Schweizer Liga, der PostFinance Women’s League, wurden sie Vizemeister. Die beiden Topspielerinnen Estelle Duvin aus Frankreich und Maija Otamo aus Finnland bleiben beim SCB, ihre Verträge wurden bis April 2025 verlängert.
Infrastruktur
Der SCB ist unzufrieden mit seinem Stadion. Zurzeit laufen Vorarbeiten für eine Machbarkeitsstudie, die klären soll, ob man eher einen Umbau oder einen Neubau anpacken will. Ziel sei, 2030 zumindest zu wissen, in welche Richtung es gehen soll, so CEO Marc Lüthi.
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