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«Ich würde gerne ein paar Jahre zurückreisen und meine Eltern sehen, als sie jung waren»

Seit letzter Woche amtet Veera Zihlmann als Gastgeberin im wieder eröffneten «Lido Altenberg». Als «Reisefüdli» ist sie manchmal neidisch auf «Working Nomads», obwohl es ihr in Bern eigentlich sehr gut gefällt.

| Anzeiger Region Bern | Gesellschaft
Veera Zihlmann. Foto: Linda Pfanner
Veera Zihlmann. Foto: Linda Pfanner

Wenn Sie ab jetzt als Tier leben müssten, welches würden Sie wählen?

Ich liebe Meeresschildkröten. Ich finde es faszinierend, wie sie so leicht im Wasser treiben und schweben. Und wenn ich tauchen gehe, fühlt es sich an wie fliegen. Und das finde ich wunderschön. Wegen dem wähle ich jetzt mal die Meeresschildkröte. 

Auf welche Berufsleute sind Sie neidisch?

Neidisch bin ich ab und zu auf die Working Nomads, welche einfach in der Welt herumreisen und dabei arbeiten können. Doch ich weiss auch, dass es nicht immer nur so schön und rosig ist wie es scheint. Aber ich bin ein echtes «Reisefüdli» und deshalb neidisch auf alle, die immer und so viel reisen können wie sie wollen und auch ihre Arbeitszeit individuell einteilen dürfen. 

Über was für Eigenschaften muss ein Mensch verfügen, damit Sie mit ihm eng befreundet sein wollen?

Lustig, sehr nett und offen, spannend, loyal. Ich möchte lachen und auch tiefe Gespräche führen können. Und Ehrlichkeit ist mir mit am wichtigsten. Lügen und Unehrlichkeit finde ich ganz schlimm. Denn dann habe ich auch automatisch kein Vertrauen mehr in einen Menschen. 

Haben Sie gerade sich selbst beschrieben?

Ich hoffe doch sehr :) ich würde mich auf jeden Fall als offen und herzlich beschreiben. Und ehrlich bin ich auch. Ausser ich plane eine Überraschung (was ich übrigens liebe) für jemanden. Dann muss ab und zu eine Notlüge her. 

Was finden Sie an sich selbst schön?

Meine blauen Augen und die langen Wimpern. 

Worauf sind Sie besonders stolz?

Ich bin besonders stolz auf meine wunderbare Familie und meine Freunde. Ich bin so stolz auf alle und so dankbar.

Aber ich bin auch stolz auf mich, dass ich die Hotelfachschule abgeschlossen habe und nun diese Chance als Geschäftsführerin vom Lido ergriffen habe. Es ist eine grosse Herausforderung und braucht auch Mut, aber macht mega Spass und weckt eine grosse Leidenschaft.

In welchem Punkt möchten Sie sich selbst gerne optimieren? 

Ich möchte gerne mehr im Moment ­leben und das Hier und Jetzt geniessen, anstatt immer schon viel in die Zukunft zu planen. 

Warum tun Sie es nicht?

Weil meine Gedanken immer schneller sind und schon die kommenden Tage planen. 

In welchen Situationen ist Ihnen so richtig wohl?

Am Strand in den Ferien mit mir lieben Menschen. Ich bin ein absolutes Sommer- und Sonnenkind und bin glücklich, wenn es heiss ist und die Sonne scheint. Kann ich dabei noch das Meer rauschen hören, etwas leckeres Essen und mit tollen Menschen Zeit verbringen, bin ich unfassbar glücklich und fühle mich pudelwohl. 

Wie sieht Ihr perfektes Wochenende aus?

Ich bin ein Morgenmensch. Mein perfekter Tag startet mit einer Yogasession oder einer Runde Sport. Danach duschen und dann ein richtig leckeres Zmorgä. Am liebsten eine Art Brunch mit Freund*innen. Danach zieht es mich an die Sonne. Am liebsten irgendwo an die Aare. Ein bisschen sein, liegen, sonnen und mit Freund*innen quatschen. Natürlich darf bei heissem Wetter der Aareschwumm nicht fehlen. Am Abend gemeinsam etwas leckeres Essen und dann aufs Sofa kuscheln und einen spannenden Film schauen. 

Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben, wenn Sie in die Vergangenheit reisen könnten?

Es macht nichts, wenn man anders ist. Verändere dich nicht, um dazuzugehören. Und: du bist super, so wie du bist. Aber ich weiss, dass das viel einfacher gesagt ist als getan. 

Reden Sie mit Tieren? Auch wenn ein anderer Mensch zuhört?

Absolut. Mit unserem Familienhund und dem Baby-Dackel meiner Schwester. Meistens verstelle ich sogar meine Stimme etwas :) es sind einfach gute Zuhörerinnen und man kann über alles mit ihnen reden und ihnen Dinge erzählen, die andere nicht interessieren würden. 

Was tun Sie als letztes, bevor Sie ins Bett gehen?

Leider habe ich keine sehr guten und vorbildlichen Gewohnheiten vor dem Ins-Bett-Gehen. Aber etwas vom Letzten was ich mache, bevor ich ins Bett gehe, ist, dass ich meine Kontaktlinsen rausnehme und zu meiner Brille wechsle. 

Welches ist Ihr Lieblings­dinosaurier?

Da ich mich absolut nicht auskenne mit Dinosauriern sage ich jetzt einfach Tyrannosaurus Rex. 

Welches ist ihr liebstes ­Restaurant?

Da muss ich jetzt wohl mein Lido Altenberg sagen. Nein, aber abgesehen vom Lido mag ich das Albert & Frida sehr oder das Viktor. So direkt an der Aare, mag ich auch die Dampfzentrale. 

Was mögen Sie an Bern?

Ziemlich alles. Die Aare, den gemütlichen Vibe, die gute Grösse, die Menschen, die zentrale Lage … Es ist nicht zu gross, hat aber alles, was ich brauche. Ich glaube, da ich hier aufgewachsen bin und alle meine Freunde und Familie hier habe, ist Bern einfach mein Zuhause. 

Was nicht?

Manchmal geht alles etwas gar langsam. Aber eigentlich ist das auch das Grossartige an Bern. Ich würde es aber schätzen, wenn es noch ein bisschen mehr spannende und einzigartige, gemütliche Bars und Restaurants hätte. 

Welches ist Ihr Lieblingsort auf der Welt?

Das ist sehr schwierig zu sagen. Ich finde einfach zu viele Ort wunderschön. Ich habe mich in Bali, Italien und Griechenland verliebt. Aber natürlich bin ich immer noch am liebsten in Bern. 

An welchen Ort und in welche Zeit würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen, wenn Sie könnten?

Ich würde sehr gerne ein paar Jahre zurückreisen und meine Eltern sehen, wie sie gelebt haben, als sie jung waren. Vor allem bei meiner Mama fände ich es sehr spannend, weil sie in Finnland geboren und aufgewachsen ist und ich gerne erleben würde, wie es dort so ausgesehen hat. 

Wenn Sie die Gelegenheit hätten, auf den Mond zu fliegen – ­würden Sie es tun?

Nein, das ist etwas, was mich gar nicht reizt. Viel lieber an Orte auf der Erde, an denen ich noch nicht war. Und das sind noch einige. Meine Wunschliste von Orten, die ich noch bereisen möchte, ist nämlich noch sehr lang und ­stetig wachsend. 

Bei welcher Person ihres nicht-präferierten Geschlechts würden Sie eine Ausnahme machen?

Da muss ich wohl Margot Robbie und Mila Kunis sagen. Die sind einfach meine Girl Crushes. Da würde ich definitiv eine Ausnahme machen. 

Sind Sie ein guter Partner? 

Ich hoffe doch sehr, dass ich eine gute Partnerin bin. Das ist mir auch sehr wichtig. Ich glaube, deshalb bin ich auch in der Gastronomie und Hotellerie gelandet. Ich liebe es, anderen Menschen eine schöne Zeit zu machen und schöne Augenblicke zu bescheren. Mir ist das Wohl anderer und meiner Mitmenschen und natürlich auch meines Freundes unendlich wichtig. 

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint? 

Das ist noch gar nicht so lange her. Ich bin allgemein ein sehr emotionaler Mensch und kann meine Emotionen auch gut zeigen. Leider nehme ich auch viel persönlich und bin sehr perfektionistisch. Das führt dazu, dass ich immer wieder in stressigen Situationen das eine oder andere Tränchen ver­drücken muss. Und jetzt hatte ich mit der Neueröffnung eine ziemlich stressige Zeit. Aber auch eine unfassbar wertvolle und wunderbare Zeit. 

Wovor haben Sie am meisten Angst?

Davor, nicht gelebt zu haben und nicht das getan zu haben, was ich wirklich will. Und jetzige Momente zu verlieren, weil ich gedanklich zu fest schon in der Zukunft bin. Ich bin ein grosser Denk-Mensch und überdenke zu viel. 

Wofür würden Sie viel Geld ausgeben, wenn Sie es hätten?

Zum Reisen. Nicht, um in mega teure Hotels zu gehen (ok, vielleicht ab und zu schon) aber vor allem einfach um lange unterwegs zu sein und dorthin zu gehen, wo ich will. 

Was wollen Sie mit Ihrer ­Kleidung ausdrücken?

Individualität, Komfort, Kreativität. Ich würde schon sagen, dass ich einen eigenen Kleidungsstil habe und das soll auch meinen Charakter widerspiegeln. Ich liebe Kleidung und Fashion und fände es unglaublich cool, wenn auch in Bern die Leute etwas einzigartiger gekleidet wären. 

Was würden Sie aus Ihrem Haus /Ihrer Wohnung retten, wenn es brennen würde und Sie nur einmal laufen könnten?

Meine liebsten Menschen und Haus­tiere.

Veera Zihlmann:

Veera Zihlmann (26) hat letztes Jahr die Hotelfachschule in Luzern abgeschlossen und amtet als Geschäftsführerin des letzte Woche neu eröffneten «Lido Altenberg». Sie ist in Bern geboren und aufgewachsen. Veera durfte in ihrem Leben schon viel herumreisen, lebte ein Jahr in Brasilien und absolvierte verschiedene Praktika in der Schweiz und im Ausland. 

Das Ziel von Veera und ihrem Team ist es, das Lido Altenberg, welches direkt an der Aare liegt, in eine Oase zum Verweilen und Geniessen zu verwandeln. Das Lido ist jeden Tag bei schönem Wetter für seine Gäste geöffnet. 

www.lido-altenberg.ch


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