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Die EM läuft, und das Bier fliesst. Einfach das Sommer-Feeling will sich nicht einstellen. Die Autokorsos sind im nächtlichen Raureif kaum zu sehen und das Gehupe wirkt seltsam gedämpft. England wird es wohl wieder nicht schaffen, was nach Hause zu bringen, und bei den «Les Bleus» wird der 7.7.24 wichtiger als jedes Endspiel. Darum geniesst es, solange ihr könnt, und hupt. Hier die Gonzo-Kolumne in G.
Glas, Stadt aus: Einer meiner Lieblingsromane von Paul Auster, der leider im April dieses Jahres verstorben ist. Ein Krimi, der keiner ist oder vielleicht doch. Es geht auch darum, Worte mit einer neuen Bedeutung zu füllen. Ein Zeitvertreib, dem ich regelmässig nachgehe. Lest Auster am Strand, dazu passt ein Spagliato.
Gyxe (Mundart): «Gyxe» könnte alles heissen; der Sound ist toll und die Buchstabenfolge wild. Ein Traum in G. Für mich ist «Gyxe»: gegrillte Merguez auf Baguettes mit Harissa.
Gaston LaGaffe (Franquin): Mal wieder ein Ausflug in die neunte Kunst. Gaston LaGaffe, gezeichnet und getextet von Franquin, ist Büroangestellter in einem Verlag. Gaston zeigt uns, wie mensch am besten mit sinnfreiem Arbeiten umgeht, nämlich mit Humor und Fantasie. Lasst uns alle ein bisschen mehr wie Gaston sein – M’enfin!
Gianna Nannini: Kommt aus Siena. Siena mag ich sehr. Siena ist klein, fein und schön. Der langjährige Manager von Gianna Nannini hat dort ein Restaurant betrieben. Gegessen wird inmitten von Büchern, es läuft italienische Musik, und es gibt viel Wein. Genuss ist zeitlos, so wie Gianna.
Garrett, Pat: «Pat Garrett jagt Billy the Kid», was für ein Film! Kris Kristofferson, seines Zeichens Komponist von «Me and Bobby McGee», verkörpert Billy the Kid. In einer Nebenrolle zu sehen ist Bob Dylan, der auch die Filmmusik geschrieben hat. Das gleichnamige Album ist gross, inklusive des Originales von «Knockin’ on Heaven’s Door». Müsst ihr Euch anhören, tausendmal besser als die doofe Version vom doofen Axel Rose, der mit seinen im Schritt ausgestopften doofen weissen Sporthöschen über die Bühne sprintet.
Glenn Gould: «Bereit, wenn Sie es sind, Sergeant Pembry», sagt Hannibal Lecter, kurz bevor er in «Schweigen der Lämmer» die beiden ihn bewachenden Polizisten umbringt. Die ganze Zeit laufen im Hintergrund Bachs Goldberg-Variationen, gespielt von Glenn Gould. Übrigens ist auch die Filmvorlage, also das Buch von Thomas Harris, äusserst lesenswert.
G-Musik: es gibt in der Schweiz viele G-Bands. Neben Gölä und Gotthard, die ich nicht kenne, möchte ich folgende Empfehlungen abgeben: GREIS ist und bleibt eine Wucht! GLUEAMS waren die erste Berner Punkband der ersten Stunde , die schon 1979 eine Single rausbrachte, mitgespielt haben unter anderem Huri Hurban (später PhonRoll), Marco Repetto (der noch heute wundervolle elektronische Musik macht) und Martin Eicher, der 1980 zusammen mit seinem Bruder und Marco Repetto GRAUZONE gründete, die mit «Eisbär» den vielleicht besten Song der NDW geschrieben haben.
So das wars. Gonzo hat gesprochen. Euch gehört die Welt, mir reicht ein ein Eisbär!
Bubi Rufener (55) ist Sänger und Gitarrist bei BUBI EIFACH und Leiter der CONTACT-Anlaufstelle Bern.