Skip to main content

-


Anzeige

Anzeige


Linke will das Präsidium erobern

Bei den Gemeindewahlen in Kehrsatz wird es zu Änderungen kommen. Die Linke will nach 50 Jahren bürgerlicher Dominanz die nächste Gemeindepräsidentin stellen.

| Anina Bundi | Politik
Laura Rossi. Foto: zvg
Laura Rossi. Foto: zvg

Der fünfköpfige Gemeinderat von Kehrsatz wird nach den Wahlen im Herbst anders aussehen als heute,
so viel ist klar. Gemeindepräsidentin Katharina Annen (FDP) muss wegen der Amtszeitbeschränkung aufhören, die beiden linken Ratsmitglieder Daniel Wägli (SP) und Claudia Zuber (SP/Grüne) treten altershalber zurück.

Nun bringt sich als erstes das neu gegründete Bündnis «Kehrsatz links der Mitte» in Position. Mit Laura Rossi (Grüne), SP-Präsident Tobias Hauser und Judith Meister (Grüne) hat es seine Liste komplett. Alle drei kandidieren für den Gemeinderat, Rossi zusätzlich für das Präsidium, das nach 50 Jahren in bürgerlichen Händen an die Linke übergehen soll. Mit dem neuen Namen wolle man zeigen, dass man nicht ideologische Politik mache, erklärt Rossi. «Wir wollen offen sein auch für Leute, die kein Parteibüchlein haben.» 

Anwältin und Mutter

Laura Rossi ist 49-jährig, Anwältin und Mutter zweier Jugendlicher. In der laufenden Legislatur ist sie Präsidentin der Kommission Bevölkerung und Integration. Laut Mitteilung hat bei ihr die Partizipation aller Einwohner und Einwohnerinnen unabhängig von Nationalität und Einkommen Priorität. Weiter steht sie für die Schaffung von Begegnungsorten, für sichere Fuss- und Velowege und für gemeinnützigen Wohnungsbau. Laut Mitteilung will das Bündnis mit neuen Impulsen das Dorf zu einer «urbanen und innovativen Gemeinde» entwickeln.

Zur Wiederwahl stellen sich die bürgerlichen Gemeinderäte Roland Geiger (SVP) und René Walker (FDP). Walker hat auf Facebook informiert, dass er gemeinsam mit Christoph Läderach, dem Vizepräsidenten der Finanzkommission, und Christine Kriesi, Mitglied der Kommission Bildung und Jugend, die beiden FDP-Sitze verteidigen will. Ob die FDP auch das Präsidium verteidigen will, konnte bis zum Redaktionsschluss dieser Zeitung nicht erfahren werden. Für die SVP sei das Präsidium noch kein Thema, sagt Roland Geiger. «Wir sind im Dorf die kleinste Partei und es ist nicht an uns, Ansprüche zu stellen.» Ganz ausschliessen wolle er eine Kandidatur aber noch nicht. «Das ist auch abhängig davon, was die anderen machen.» Wer ausser ihm für die SVP kandidiert, ist noch nicht bestimmt.

Für die Mitte noch zu früh

Auch die Mitte konzentriert sich vorerst auf den Gemeinderat, in dem sie bisher nicht vertreten war. Sie tritt mit Stéphanie Schneider, Christine Jordi und Fabian Scherer an und teilt mit, für Gedanken zum Präsidium sei es noch zu früh.

Nicht zu den Wahlen antreten wird die GLP. Zwar versucht sie, im Dorf langsam Fuss zu fassen, eine Ortspartei hat sie bisher aber nicht gegründet. Man werde auch niemand anderen empfehlen, sagt Marcel Sohler, der zurzeit als Ansprechperson der Partei fungiert. «Wir sind noch neutral und halten uns draus.» In Kehrsatz wird das Präsidium erst in einem zweiten Schritt besetzt. Zuerst müssen die Kandidierenden die Wahl in den Gemeinderat schaffen.


Ihre Meinung interessiert uns!


Verwandte Artikel


GLP-Spitze ringt sich zu Bündnis mit der SVP durch

Die Parteispitzen von GLP, EVP, Mitte, FDP und SVP haben beschlossen, mit einer gemeinsamen Liste in die Gemeinderatswahl von November zu gehen. In der GLP regt sich Widerstand gegen den Entscheid. 

Von Graffenried: «Sie rufen zwar aus, aber sie kommen trotzdem»

Stadtpräsident Alec von Graffenried erklärt, wieso er eine weitere Legislatur anstrebt, wieso ihm eine 12-Millionen-Schweiz keine Angst macht – und wieso er im Januar auf  Alkohol verzichtet. 

Zufrieden aber kritisch

Die Ittiger Bevölkerung ist leicht kritischer als auch schon. Der Gemeindepräsident sieht Gründe dafür in der Weltlage und beim Streit im Gemeinderat.