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Feuerprobe überstanden: Ittigens «Perle» an der Aare geht auf

Mit dem Wassersport- und Freizeitzentrum Reckmätteli darf die Gemeinde einen weiteren Teil ihres Vorzeigeprojekts in Worblaufen einweihen. Doch die Arbeit geht weiter.

| Léonie Hagen | Politik
Lockere Stimmung an der Aare: Der neue Hotspot soll allen gerecht werden. Foto: zvg
Lockere Stimmung an der Aare: Der neue Hotspot soll allen gerecht werden. Foto: zvg

Es ist so weit: Nach eineinhalb Jahren Bauzeit hat das neue Wassersport- und Freizeitzentrum Reckmätteli in Worb­laufen am Samstag offiziell seine Eröffnung gefeiert. Es sollte zum Vorzeigeprojekt für Naherholung an der Aare werden – zu einem Ort für alle. 

Tatsächlich scheint es diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Gemeinde zieht ein positives Fazit zum Aarefest vom Samstag.

Das Zentrum ist ein Meilenstein für die ambitionierte Arealentwicklung der Gemeinde Ittigen in Worblaufen. Dort soll eine «beispielhaft gestaltete und gepflegte Flusslandschaft» entstehen. Sie soll Nutzungsansprüche von Natur, Schutz, Erholung, Aktivität und Gastronomie in sich vereinen. 

Vieles davon ist nun umgesetzt. Angefangen mit der Betonmauer und dem kleinen hafenähnlichen Bereich, der als Hochwasserschutz, aber auch als Ausstieg für Aareschwimmerinnen, Böötler und Wassersportler dient. Dazu kommen zahlreiche Renaturierungsmassnahmen, welche der Kanton auf dem Gebiet umsetzt. So wurde das Ufer in drei Bereichen abgeflacht – und damit Platz für Badegäste und
Biotope geschaffen. Die Böschung wurde zudem mit Baumstämmen und teilweise mit Blocksteinen gefestigt. Diese Verbauungen sollen die Ufer gegen Erosion sichern. Dazu kommt die Nutzung des Platzes als «Perle» an der Aare, wie es der Ittiger Gemeindepräsident Marco Rupp einmal ausdrückte. Dazu gehörten das neue Restaurant Rio sowie das Wassersport- und Freizeitzentrum. 

12,5 Millionen hat die neue Infrastruktur insgesamt gekostet. Der lang gezogene Holzbau mit Flachdach soll mit dem mietbaren «AareTräff» Platz für Anlässe, Vereine und Feste bieten. Fest eingemietet sind etwa der Kulturverein Aare Worblaufen, der Paddelclub Bern, der Kanu Klub Bern und der Verein Flusswelle Bern sowie der örtliche Pontonier-Fahrverein, der Volleyballverein Papiermühle und die Swisscom. 

Auch ohne die Vereinsaktivitäten dürfte es am Ittiger Hotspot aber künftig mehr Zulauf geben. In Worblaufen wohnen nämlich immer mehr Menschen. Im Juni hat der Bau für das Plusenergiequartier Aarerain begonnen, die Überbauung Hammerwerk ist bereits fertiggestellt. Auch der Metropark hat eine Baubewilligung erhalten. Insgesamt soll Wohnraum für 800 Menschen entstehen. Von einem Dichtestress wollen die Verantwortlichen aber nicht sprechen. Lärmprobleme will man vermeiden, indem der Autoverkehr eingeschränkt und Konzerte nur ohne elektrische Verstärkung genehmigt werden. Man sei überzeugt, dass der Zauber des Ortes erhalten bleibe, «auch wenn es von Leuten wimmelt», sagte der kantonale Baudirektor Christoph Neuhaus an einer Medienkonferenz dazu. 

Der Startschuss vom Samstag scheint ihm recht zu geben. 1400 Personen nahmen an dem Eröffnungsfest teil. Die Stimmung sei «gelöst» gewesen, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Auch dank verschiedener Bands, welche ihre Proberäume in der alten Aarehütte hatten und nun am Fest für Stimmung sorgten. Ein gelungener Anfang, so der Tenor.

Für den Kanton sind die Arbeiten damit aber noch nicht abgeschlossen. Schon Mitte Oktober geht es mit Renaturierungen an der Aare weiter, flussabwärts zwischen Seftau und Halenbrücke. Damit auch dort Mensch und Natur auf ihre Kosten kommen. 


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