Heute vor 30 Jahren schrieb «Der Bund» über die Pläne der 1400 Quadratmeter grossen Verkaufsfläche. Der Markt sollte ein ansprechendes Angebot an «Filmen, Heftli, Unterwäsche mit viel Luft und anderem Lustzubehör» haben. Zudem waren «Showprogramm für Tage der offenen Tür» und «Dessous-Shows, Sex-Revues, heisse Girls und knackige Boys» vorgesehen. Laut Stöckli der «grösste Erotik-Markt auf unserem Planeten».
Der damalige Lyssacher Gemeindepräsident Josef Schnyder war nicht erfreut über das Projekt. «Das hat einen luschen Anstrich», sagte er zu den Plänen. Die Bemühungen, den Erotik-Markt zu verhindern, scheiterten allerdings. Wie der Gemeindepräsident damals schon feststellte: «Die Gewerbefreiheit, die können auch wir nicht umstossen.» Schnyder befürchtete, man assoziiere den Namen Lyssach somit immer mit dem Erotik-Markt. Heute denkt man eher an das schwedische Möbelhaus Ikea, welches zur selben Zeit ebenfalls die Niederlassung in der Industriezone an der Autobahnausfahrt Kirchberg plante. Diesen Plänen stand Schnyder durchaus positiv gegenüber. Es wurden sodann beide Projekte in den Folgejahren verwirklicht.
Der Erotik-Markt war bei seinen Kunden beliebt. Die Firma Magic X, die heute den Standort betreibt, hat mehr Mühe. Die Bewertungen auf Google verweisen grösstenteils auf den alten Markt und bedauern die Übernahme: «Schade, der ehemalige Erotik-Markt war perfekt», schreibt eine Kundin.