Die Reihe «Weihnachten rund um die Welt» des Bernischen Historischen Museums beleuchtet Weihnachtsbräuche in unterschiedlichen Regionen der Welt. Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der Provence. Im Süden Frankreichs gehören die sogenannten Santons-Krippen traditionell zum Weihnachtsfest. Santons sind handbemalte Terrakotta-Figuren, die zwischen 2,5 und 15 Zentimeter hoch sind und zunächst durch ihre Buntheit auffallen. In Frankreich gibt es verschiedene Hersteller, Santonniers genannt, die jedes Jahr neue Figuren kreieren. Das Bernische Historische Museum zeigt im Untergeschoss eine Krippe mit Santons von Marcel Carbonel aus Marseille, einem Traditionsatelier. Als Inspiration für die Figuren dienen neben der Bibel auch Werke der französischen Literatur mit Bezügen zur Provence. Die weisse Ziege «Blanquette» des Monsieur Seguin ist von einer Geschichte Alphonse Daudets inspiriert: Von der Freiheit gelockt, flieht sie in die Berge, wo der Wolf auf sie lauert – die Geschichte zählt zum französischen Kulturgut. Manche Figuren verweisen auf das alltägliche Leben und auf traditionelle Berufe der Region, wie den Korbflechter oder den Messerschleifer. «Junge Familien entscheiden sich in der Regel für ein Atelier, dem sie die Treue halten», so Kurator Ruedi Velhagen, der vor über 20 Jahren in Marseille auf die Santons aufmerksam wurde. (pd/gug)
«Weihnachten rund um die Welt: Provence»
3. Dezember bis 11. Januar 2024
Führung für Erwachsene: 15., 20., 27., 28., und 29. Dezember.
Weitere Infos: bhm.ch