Skip to main content

-


Anzeige

Anzeige


Holzers am Streamen

«Holzers Peepshow» ist die letzte Co-Produktion des Theaters am Käfigturm mit dem Kollektiv «BoulevART.ch» unter der langjährigen Leitung. Die Komödie verspricht einen Spass für die ganze Familie.

| Bettina Gugger | Kultur
Holzers
Das Regie-Duo Burkhalter und Trachsel hat«Holzers Peepshow» ins Heute transformiert. Foto: zvg.

Reality-Formate erfreuen sich auch fast 25 Jahre nach der Lancierung von Big Brother immer noch grosser Beliebtheit. Markus Köbeli nahm die Entwicklung der kommerziellen Nutzung des Voyeurismus bereits 1989 in seinem Stück «Holzers Peepshow» humorvoll vorweg. Das Kollektiv «BoulevART.ch» und das Theater am Käfigturm bringen den Klassiker, der inzwischen über 40 Mal inszeniert wurde, zum Jahreswechsel wieder auf die Bühne. Das Theater am Käfigturm realisiert damit die letzte Co-Produktion, bevor es unter der langjährigen Leitung von Adrian Morgenegg, Madeleine Wyder und Linda Trachsel seine Tore schliesst. 

Im Zentrum der Inszenierung steht die Bauernfamilie Holzer, die unter finanzieller Not leidet. In der Originalfassung richten die Holzers eine «Peepshow» ein, indem sie die Touristen einladen, durchs Fenster einen Blick in ihren Alltag zu erhaschen, wodurch sich ihre Familienkasse füllt. Auch der 90-jährige Grossvater wird in die Unternehmung eingespannt. «Die Lust am heimlichen Beobachten der Mitmenschen ist etwas Menschliches», meint Simon Burkhalter, Projektleiter und Co-Regisseur. Ausserdem verweist er auf die Bauern, die nach wie vor einen schweren Stand haben: «Die meisten von ihnen sind auf einen Neben­erwerb angewiesen.» In der Neubearbeitung lässt das Regie-Duo Simon Burkhalter und Linda Trachsel die Familie ihren Alltag live ins Internet streamen. Zu Beginn des Stücks gleicht die Bühne einem Filmset, das sich die neuen Influencer aufgebaut haben. Ausserdem mimen die Holzers eine Familie zu Gotthelfs Zeiten. Anders als im Original hat die Familie zwei Söhne – einer der beiden wird nun gezwungen, eine Frau in Tracht zu spielen, was die Hilflosigkeit der Familie unterstreicht. «Holzers Peepshow ist eine Komödie. Zugleich entlarvt das Stück die Dynamik einer Familie, die nicht funktioniert», so Burkhalter.

Auf der Bühne stehen Marc «Cuco» Dietrich, bekannt als Sänger von Peter, Sue und Marc, Reto Stalder, der als Bestatterlehrling Fabio Testi in der Serie «Der Bestatter» mitwirkte, die Kabarettistin Nicole D. Käser sowie Yves
Ulrich und Roland Schaffner.

Theater am Käfigturm, Bern, 31. Dezember bis 27. Januar. Infos: takbern.ch / boulevart.ch


Ihre Meinung interessiert uns!


Verwandte Artikel


«Cirque de Loin» prügeln sich im Zehndermätteli in Ekstase

«Cirque de Loin»präsentiert im Zehndermätteli ihr neues Stück «Underground Fight Cabaret». Berns wilde Horde sorgt damit für eine knüppelharte Weihnachtsstimmung, wie ein Probebesuch zeigt. 

Phantásien lebt!

Bühnen Bern lädt mit «Die unendliche Geschichte» zum unvergesslichen Theaterspektakel ein.

Mutter und Sohn auf einem kathartischen Roadtrip

Bühnen Bern mit Regisseur Armin Petras adaptieren Christian Krachts «Eurotrash». In Zusammenarbeit mit der Choreografin Berit Jentzsch entsteht eine genreübergreifende Inszenierung mit herausragender schauspielerischer Leistung.