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Ich mag den Spätsommer. Die Schulferien sind vorbei, in der Badi hat es Platz, die Pendler*innen tun, was sie halt so tun, und alle sind leicht genervt, weil Arbeiten zwar Kohle bringt, aber auch mit recht viel Aufwand verbunden ist. Meine Empfehlung, um die Werktage erträglich zu gestalten: statt immer noch gesünder und noch massvoller zu leben, mal wieder so richtig über die Stränge schlagen. Verschiebt das langweilige, lustfeindliche Abstinenzler-Gewinsel auf den November und gönnt Euch nach sehr viel Genuss, und wenig Schlaf ein Frühstück für Held*innen (Kaffee mit Schuss und «Salzstängeli») und versteht den Tag als Happening. Ich verspreche Euch neue und spannende Einblicke in den Alltag.
Für Anfänger*innen empfiehlt es sich, den Genuss von Brennstoff an einem Donnerstag, und das Kunst-Happening am darauffolgenden Freitag zu planen. Fortgeschrittene starten am Dienstag. Wer keine Lust auf solche, zugegebenermassen, Saudummheiten hat, kann ja während der Arbeit lesen, zum Beispiel die heutige Gonzo-Kolumne, I/J wie: Izzo, Ibrahimovic, irgend, Ismael, Isobel, JulesX und Janice.
Izzo, Jean-Claude: für alle, die noch nie in Marseille waren, aber immer schon mal hinwollten und natürlich auch für alle anderen hier ein Buchtipp: die «Marseille-Trilogie». Izzos Krimis pendeln zwischen Spannung, Gesellschaftskritik, Essen und Musik. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: «… woher man auch kommt, in Marseille ist man zu Hause.»
Ibrahimovic, Zlatan: Bücher über Fussball sind wie Bücher über Musik. Eigentlich muss mensch Fussball sehen und Musik hören, um zu verstehen, aber es gibt wohltuende Ausnahmen, zum Beispiel «Ich bin Zlatan», die Biografie des nach Maradona, Garrincha, Eric Cantona und George Best fünftbesten Fussballers aller Zeiten.
Irgend: mein Lieblingswort mit «I». Ok, inkompetent, inkontinent, Ilfis sind auch toll, aber «irgend» hat was besonderes.
Ismael: (aller guten Buchtipps sind drei) «Nennt mich Ismael», so beginnt Moby Dick von Melville. Dieses Buch lese ich immer wieder, und kriege nie genug, vor allem nicht von Queequeg.
Italien: ich sag Ja!
Janice: wer kennt noch Janice, die legendäre Sängerin und Leadgitarristin von «The Electric Mayhem»? Nein? Kommt schon! Dann lasst Google suchen und taucht ab in ein hierzulande leider fast vergessenes wundervolles Universum.
JuleX: das passende Lied zum Intro dieser Kolumne ist natürlich «Zistig» von Jule X! Grossartig!
So, das war’s von mir. Gonzo hat gesprochen. Euch gehört die Welt, mir reicht Italien.
Bubi Rufener (56) ist Sänger und Gitarrist bei BUBI EIFACH und Leiter der CONTACT-Anlaufstelle Bern.