Anzeige
«Der Frust war spürbar»
YB erlitt eine 0:2-Niederlage gegen Lausanne. Fehlende Führung und Frustration trugen zur Niederlage bei, wie «Radio Gelb-Schwarz»-Moderatorin Jasmin Wüthrich kommentiert.
YB hat gegen Lausanne 2-0 verloren. Der Trainer-Effekt ist aber schnell verpufft.
Zusammenfassen kann man sagen: Das war nicht gut. Besonders die zweite Halbzeit war schwach und ohne offensive. Das kann natürlich auch eine gewisse Genugtuung für Raphael Wicky sein. Die Niederlagen der Mannschaft haben nicht nur am Trainer gelegen. Deshalb ist es immer etwas schwierig zu sagen, dass es eine Trainerfrage war.
Woran hat es gelegen, dass YB verloren hat? Fehlt es an einer klaren Hierarchie in der Mannschaft, wie oft moniert wird?
Lausanne hat sehr gut gespielt und war bissiger. Als ich das Spiel beobachtet habe, habe ich mich immer wieder gefragt: Wie kann es sein, dass Lausanne den zweitletzten Platz belegt? Während dem Spiel gegen YB wirkte dies wie eine Fehlplatzierung. Ich denke es fehlt bei YB an Leader-Figuren. Es hat viele junge Spieler in der Mannschaft und zu wenig Charakterköpfe. Teilweise sind sie Verletzungsbedingt nicht aufgestellt, wie Loris Benito. David von Ballmoos ist der einzige YB-Spieler, der eine Leader-Position übernimmt im Moment. Er steht halt hinten im Goal- Von da aus ist es schwierig, eine Mannschaft zu führen. Da kann er noch so rufen. Am Problem der fehlenden Leader-Figuren kann man leider nicht so einfach «schrüblä».
Offensiv kam nach den ersten 15 Minuten überhaupt nichts mehr. Wieso?
Der Start war wirklich gut. Die erste Torchance für YB hätte ein Goal geben müssen. Meschak Elia hatte den Ball auf dem Fuss, normalerweise macht er das Tor. Das war schade. In der ersten Halbzeit war ich noch optimistisch. Ich war überzeugt, dass die Mannschaft das in der zweiten Halbzeit noch kehren kann. Die Tore gegen YB waren das Resultat aus unglücklich gelaufenen Situationen. Als das Team in die zweite Hälfte startete, wurde schnell klar, dass das in einer Niederlage endet.
Mehrere gelbe Karten, verlorenen Zweikämpfe und hitzige Zusammenstösse: Verhindert der Frust bei YB den Sieg?
Solche gelben Karten die Aurèle Amenda und Mohamed Ali Camara kassiert haben, sind unnötig und dürfen so nicht passieren. Reklamieren beim Schiedsrichter und das Aufstellen des Gegenspielers sind überflüssige Aktionen. Dafür gesperrt zu werden im nächsten Spiel, lohnt sich nicht. Zudem war Lewin Blum auf der linken Seite überfordert und musste so ein blödes Foul nehmen, dass in einem ungünstigen Freistoss endete. Der Frust war spürbar und hat der Mannschaft geschadet.
Kommt die Länderspielpause zur rechten Zeit? Oder wünscht man sich nach einer Niederlage eine möglichst schnelle Wiedergutmachung?
Die Länderspielpause kommt genau zum richtigen Zeitpunkt und ist bitter nötig. Es müssen sicher Einzelgespräche geführt werden und deshalb könnte die Pause Gold wert sein.
Radio Gelb-Schwarz
Die Modefans des «Anzeiger» besprechen jede Woche das aktuelle YB-Spiel mit den Vollblutfans von Radio Gelb-Schwarz (RGS). Jasmin Wüthrich kommentiert für RGS seit 2022. Ihre Liebe zu Gelb-Schwarz habe sie in die Wiege gelegt bekommen. Seit dem ersten Stadionerlebnis gegen den FC Thun sei klar, dass diese Liebe ewig halte.
«Es braucht zwingend einen Ersatz für Benito»
«Das Team hat auf dem Platz die Antwort auf die Trainer-Frage gegeben»
«Das war eine mutige Aufstellung»
Anzeige